
Kronen Zeitung
VERKORKSTES RAPID-JAHR
Trainersuche „schon weit“, Spieler müssen umbuchen
Passender hätte das Fußballjahr für Rapid nicht zu Ende gehen können. Die Hütteldorfer verspielten am Donnerstag bei Zrinjski Mostar zum Abschluss der Conference-League-Ligaphase durch ein Eigentor von Nenad Cvetkovic zum 1:1 in der 93. Minute den ersten Pflichtspielsieg nach zuvor acht erfolglosen Versuchen, schlossen den Bewerb mit nur einem Punkt als 36. und Letzter ab, und als Draufgabe wurde aufgrund des schlechten Wetters auch noch der Rückflug auf Freitag verschoben.
Einige der Spieler, die es ohnehin nicht mehr erwarten konnten, nach den verkorksten vergangenen Wochen in den Urlaub zu reisen, mussten ihre Flüge in wärmere Gefilde umbuchen. Das war aber nicht mehr als eine Randnotiz zum Ausklang eines Jahres, das für Rapid im Großen und Ganzen zum Vergessen war. „Ich freue mich jetzt einfach, dass das Jahr zu Ende ist. Das ganze Jahr war sportlich nicht gut“, gestand Louis Schaub, dessen 20. Europacuptor für Rapid nicht zum Sieg reichte.
So läuft die Trainersuche
In gut zwei Wochen startet die Vorbereitung auf die Frühjahrssaison, und das mit einem neuen Trainer. Man sei bei der Suche nach einem Coach „schon weit“, sagte Geschäftsführer Sport Markus Katzer auf Canal+. „Aber es gibt noch keinen Vollzug.“ Eine Entscheidung noch vor Weihnachten ist eher unrealistisch, aber nicht ausgeschlossen.
Für Stefan Kulovits, der schon im Finish der vergangenen Saison als Interimscoach fungierte, ist die kurze Zeit als Cheftrainer wohl wieder vorbei. Seine Bilanz steht nach der Trennung von Peter Stöger bei drei Niederlagen und zwei Unentschieden, ein Sieg im letzten Spiel des Jahres war ihm nicht vergönnt. „Doch man muss schon sagen, dass nicht mehr verdient gewesen wäre“, erklärte Kulovits. „Wir hatten nicht das beste Energielevel. Man hat gesehen, dass sehr viel Unzufriedenheit auf dem Platz ist, obwohl wir leidenschaftlich verteidigt haben. Jetzt tut es jedem gut, in die Pause zu gehen und mit neuer Energie zurückzukommen.“
Kampf um die Top-6
Zumindest auf nationaler Ebene ist für Rapid trotz des Desasters, das Ende September seinen Lauf genommen hatte, noch nicht viel verloren. Im Cup steht Grün-Weiß im Viertelfinale – das Auswärtsmatch gegen die SV Ried am 31. Jänner ist das erste Bewerbsmatch 2026 -, in der Liga beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg sieben Punkte.
Allerdings überwintert man nur als Siebenter, und angesichts der ausstehenden Gegner Hartberg (heim), Austria (auswärts), WAC (heim), Altach (auswärts) und Red Bull Salzburg (h) dürfte ein Vorstoß in die Top-6 und damit in die Meistergruppe kein leichtes Unterfangen werden.
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Bild: GEPA












